Und dann kam die Flut – Teil 2

Am 14. August hatte die Flutwelle der Elbe Wartenburg erreicht.

Der Fährbetrieb war bereits seit 2 Tagen eingestellt.
Die Tiere, die auf den Elbwiesen grasten, waren in sichere Gebiete verbracht worden.
Die Dammüberfahrten wurden geschlossen und die Bürger des Ortes zu Dammwachen eingeteilt.
Die Pegelstände stiegen unaufhaltsam weiter.
Betrug der Pegel am 14.08. noch 5,52 in Wittenberg, so stieg er in den nächsten beiden Tagen auf 6,26 m an, damit war aber leider noch lange nicht der Höchststand erreicht.

Bürgermeister Rolf Klopotowski und der Leiter unserer Feuerwehr, Rolf Schneider übernahmen das Kommando im Ort. Die Meldungen und Lageberichte, die von außen kamen, waren diffus und widersprüchlich. Also musste vor Ort gehandelt und entschieden werden – so ihre Einschätzung.
Die Sirene rief die Bürger des Ortes in den nächsten Tagen jeden Morgen und jeden Abend zum Rapport vor das Gemeindebüro, um die neusten Informationen unters Volk zu bringen – was ist passiert und was ist geplant.

Im rückwärtigen Raum wurden Unmengen von Sandsäcken gefüllt.
Das große Schippen war angesagt und sicherlich fast jeder aus dem Ort, der dazu noch in der Lage war, half mit – Sandsäcke zu füllen, zu verladen und zu verteilen.
Hinzu kamen dutzende freiwillige Helfer aus der ganzen Republik.
Andere versorgten die Helfer spontan mit Lebensmittel und Getränken.
Die Hilfsbereitschaft in der Not kannte keine Grenzen.

Die Sandsäcke wurden zunächst auf der Betonfläche der Milchviehanlage gefüllt, später auf dem alten Ascheplatz.
Stück für Stück wurden Dammkronen erhöht und Dammsohlen verstärkt.
An immer neuen Abschnitten drohte Gefahr und immer die bange Frage, wird alles halten und das Mühen nicht umsonst sein?

Am 16.08. werden Pratau, Dabrun, Rackith und Eutzsch evakuiert.
Wartenburg und andere Ortschaften sollen sich auf die Evakuierung vorbereiten.
Aber Wartenburg sagt „Nein, wir bleiben!“ und der Bürgermeister zog es politisch durch.
Die Bewohner des Kinderheimes, Pflegefällen und andere Personen verließen den Ort – die Mehrheit blieb.

Die Katastrophenmeldungen aus der Umgegend werden mehr.
Am 16. August kommt die Nachricht, dass ein Dammabschnitt am Dabruner Weinberg nicht mehr zu halten sei und alle Sicherungsmaßnahmen eingestellt werden. Aber die Dabruner verteidigen mit vereinten Kräften den Bereich und der Deich hielt stand.
Am Abend des 17. August bricht oberhalb an der Elbe der Deich bei Dautzschen und in der Nacht zum Sonntag bricht der Damm in Pratau oder wird gebrochen.
Der Vorgang wird nie aufgeklärt, es stehen Aussage gegen Aussage.

Die Flut steuert dem Höhepunkt entgegen aber nicht dem Ende!

(Fortsetzung folgt)

Und dann kam die Flut – Teil 2

15. August 2022

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