Artikel erstellt am: 19. April 2018

Brauchen wir ein Tourismus-Konzept?

Der Elberadweg von Tschechien nach Hamburg steht nach wie vor bei vielen Freizeitradlern hoch im Kurs. Nun scheint die Sonne wieder – also bestes Fahrradfahrerwetter.
Die Nebenstrecke zum Elberadweg führt westelbisch zwischen den Elbfähren Pretzsch und Elster über Wartenburg. Auch könnte man nach Wittenberg weiterfahren.
Die meisten nicht einheimischen Fahrradfahrer irren auf unserer Seite orientierungslos durch die Gegend. Beschilderung – abgesehen von ein paar Informationstafeln im Ort – Fehlanzeige.
Aber nicht nur um Fahrradgäste geht es.

Mittlerweile 4 Pensionen, Tendenz steigend, warten auf Übernachtungsgäste.
Andere Gewerbetreibende könnten auch von Touristen profitieren.
Nutzen wir unser Potential wirklich aus?

Nachfolgend möchten wir das Konzept von Heinz Stephan zur Diskussion stellen:

 

Tourismuskonzept für den Kemberger Ortsteil Wartenburg

Wartenburg hat 2017 noch 685 Einwohner und ist ein Ortsteil der Stadt Kemberg. Unser Ort liegt ca. 4 km vom Elbbogen bei Elster entfernt in der Elbaue im Landkreis Wittenberg.

Die Ersterwähnung Wartenburg (ehem. Rundling) erfolgte 1176 als Wardenberch (eine Siedlung am/beim Wachberg ( mhd. Warte = spähendes Ausschauen).  Der Kern des Dorfes ist ein  um 1176 errichteter Burgward, wo ca.1663 das Schloss gebaut wurde.

Wartenburg war ritterschaftlicher Besitz. 1747 wird Heinrich von List als Guts- und Schloss-

herr genannt, bis 1769 Baron von Hohenthal das Schloss kaufte, der 1790 in den Grafenstand erhoben wurde und bis zu seiner Enteignung 1945 besessen hat.

Oft hatte das Dorf unter Überschwemmungen zu leiden, darum wurde im 16. Jahrhundert mit dem Bau eines Elbdammes begonnen. Die letzten Hochwasser 2002 und 2013 sind noch in unserer Erinnerung. Im Verlauf der Befreiungskriege besetzten 25.000 Franzosen am 23.09.1813 das Dorf. Am 03.10.1813 kam es zur Schlacht bei Wartenburg. Ein Korps der Armee des preußischen Feldmarschalls Blücher unter General Yorck erzwang den Übergang über die Elbe. Die Truppen des französischen Generals Ney wurden zurückgeworfen und Napoleon gezwungen, die Elblinie aufzugeben. Dadurch wurden die Voraussetzungen für den Sieg in der Völkerschlacht bei Leipzig geschaffen. General Yorck erhielt später für diesen Er-

folg den Ehrennamen „von Wartenburg“. Im Ort erinnert ein Denkmal an Graf Yorck und ein Gedenkstein (eingeweiht 1963) an die Schlacht; er wurde anstelle des Schinkeldenkmals (eingeweiht 1863) aufgestellt. Das eiserne Kreuz wurde erhalten und 2007 in ein neues Denkmal einbezogen. Die jetzige Kirche wurde an der Stelle der 1875 abgebrochenen Kirche neu erbaut und 1876 eingeweiht. Der Turm gehört zum alten Bau, der 1727 errichtet wurde.

1 km nördlich von Wartenburg liegt das Naturschutzgebiet „Großer Streng“ auch Schutzge-

biet für Biber, Störche und Fischreiher, mit dem bis zum Dorf reichenden Auenwald und zahlreichen Angelgewässern.Die Elbaue ist Teil des“Biosphärenreservates Mittlere Elbe“in Sachsen-Anhalt.

Wartenburg hat eine Menge zu bieten, rührige Vereine, eine bemerkenswerte Infrastruktur und nicht zuletzt die idyllische Lage in der Elbaue. Besonders zu nennen, der CCW Warten-

burg, Förderkreis 1813 e. V., Sportverein Germania 08, Schützenverein, der Feuerwehrverein und der Angelverein, als Träger des Vereinslebens.

Das Kinderheim „Schloss Wartenburg“ mit seinem historischen „Säulensaal“, ist Heimat für Kinder und Jugendliche. Des Weiteren beleben Jugendclub und Kindertagesstätte den Ort. Die Kinder besuchen die Grundschule Dabrun und die Sekundarschule Kemberg.

Seit dem 01.01.2010 ist Wartenburg ein Ortsteil der Einheitsgemeinde Stadt Kemberg mit 13 Ortschaften und 28 Ortsteilen, mit ca. 11.000 Einwohnern auf eine Fläche von 220 Quadrat-

kilometer, im Landkreis Wittenberg in Sachsen – Anhalt. Der Ortschaftsrat, mit 6 Mitgliedern und Herr E. Kunze als Ortsteilbürgermeister an der Spitze, kümmert sich um die Belange der Bürger Wartenburgs.

Mit den vorhandenen Schautafeln im Ort und den Infotafeln an den Denkmalen im Yorck-

garten , ist eine gute Außendarstellung gelungen. Mit weiteren Bildtafeln zur Ortsgeschichte im Mehrzweckgebäude (Flur, großer Saal, Raum Angler) wird unseren Besuchern  auch ein

besserer  Eindruck von unserem Ort in Vergangenheit und Gegenwart vermittelt.

Der Radweg R 1 geht von Dresden bis nach Hamburg  und kann über die Elbfähre in Elster auch für Abstecher nach Wartenburg eingebunden werden.

Mit entsprechender Werbung im Internet, dem Amtsblatt und den Kreiszeitungen, kann auf unsere vorhandenen historischen Gebäude, wie Kirche, Schloss, Pfarrhaus, alte Schule, Denk-

male und das Schlachtdiorama von 1813 im Mehrzweckgebäude, hingewiesen werden.

Das Diorama ist jährlich vom 01.04. bis 01.11.nach Absprache geöffnet. Mit Ortsführungen, die auf Wunsch auch auf die Elbaue und unseren Auenwald ausgedehnt werden, können wir viele Altersgruppen ansprechen.

Mit der Kegelbahn und  dem Beachvolleyballplatz des Sportvereins, der Mehrzweckhalle des EJF auf dem Schlosshof, sowie dem Schützenkeller des Schützenvereins im Gemeindehaus, kann auch die aktive sportliche Betätigung zu einer Belebung der touristischen Angebote in Wartenburg beitragen.

Dazu könnte auch die Einbeziehung der Touristeninformationen Bad Düben, Bad Schmiede-

berg, Lutherstadt Wittenberg, Gräfenhainichen Zahna – Elster und Verein Bergwitzsee bei-

tragen. Die materielle Absicherung kann nur mit Hilfe der Stadt Kemberg und Sponsoren re-

alisiert werden. Für Ortsführung stehen Ortschronist Herr Stephan und Ortsteilbürger-

meister Herr Kunze bereit. Frau Müller könnte separate Führungen im Diorama „1813“ im MZG übernehmen,zu den bekannten Zeiten.

Abschließend noch mögliche Varianten zur Gestaltung von Ortsführungen 

die ich, Heinz Stephan, als Ortschronist und Gästeführer, in Zukunft realisieren möchte.

 

  • Anlaufpunkt ist das Gemeindehaus – mit Feuerwehrdepot

 

  • Variante 1: Vom Sand – Alte Schule – Pfarrhaus – Kirche – Schlosshof – Schloss – Sportverein – ehem. Schule – Denkmale – Raum Angler(Bilder) – Diorama – Gemeindehaus mit FFW, auf Wunsch Einkehr Gaststätte Ludwig

 

Variante 2: Radtouristen – Treffpunkt Gemeindehaus – Feuerwehrdepot

      Fahrt durch den Ort mit Halt an Sehenswürdigkeiten – Abschluss Diorama

      Fahrt zum Kamel und Damm Grobe Sau

      Fahrt zum Damm Falkenweiden und Elster Straße (Erklärungen zur Schlacht 1813)

      Einkehr Gaststätte Ludwig- Übernachtung Pension Glaubke und Orbitz

          

 

          Das Konzept soll nur als Anregung dienen,um gemeinsam mit der Stadt Kemberg,dem

          Ortschaftsrat Wartenburg und allen Vereinen und Einrichtungen im Ort ,

          für die weitere Belebung des öffentlichen Lebens in Wartenburg zu sorgen.

         

          

           Heinz Stephan-Globiger Str.24 – 06901 Kemberg

           Ortschronist und Gästeführer in Wartenburg

           Mitglied im Förderkreis“1813 -Tel.034927/20478

           E-Mail:Heinzwartenburg@web.de

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19. April 2018

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