1863 – 50 Jahre

Enthüllung des „1813 Denkmals“ (Schinkelsäule) aus dem Wittenberger Kreisblatt Nr. 39 vom 26.09.1863:

Der 3. Okt. D. Js. ist der Tag, an welchem vor fünfzig Jahren die für die Preußischen Waffen ruhmreiche Schlacht bei Wartenburg geschlagen wurde.

Des Königs Majestät haben zu befehlen geruht, zur Erinnerung an diese siegreiche Waffenthat auf dem Schlachtfelde ein Denkmal zu setzen, welches an dem eingangs erwähnten Tage feierlichst enthüllt und dem Andenken des Vaterlandes übergeben werden soll.

Im Gefühle des Dankes wird die Enthüllung des Denkmals festlich begangen werden und wir erlauben uns daher das Publikum zu recht zahlreicher Teilnahme an dieser patriotischen Festfeier hierdurch einzuladen.

Die Feier beginnt am 03. Okt. d. Js. früh 11 Uhr.
Festprogramme werden wir am Tage der Festfeier verteilen lassen.

Wittenberg, den 20. September 1863 Namens des Fest-Comite´s
v. Owstien  (Kommandant der  Festung Wittenberg)
v. Jagow (Landrat)
Steinbach

Schinkelsäule in Wartenburg

Dieses Denkmal war ein Exemplar der „Schinkelsäulen“
wie sie an mehreren großen Schlachtorten der Befreiungskriege
in Gedenken an die Gefallenen errichtet worden sind.
Sie sind nach einem einheitlichen Entwurf in Form
einer gotischen Fiale gestaltet und im Wesentlichen
aus Gussplatten zusammengefügt.
Insgesamt existierten wohl 7 Exemplare
(Großgörschen, Haynau, Groß-Beeren, an der Katzbach,
Dennewitz, Wartenburg und Belle Alliance (Waterloo)).

Das Wartenburger Denkmal trug auf seiner Vorderseite die Inschrift “Die gefallenen Helden ehrt dankbar König und Vaterland.
Sie ruhen in Frieden.
Wartenburg, den 3. Okt. 1813.”

1813 Denkmal – heute

Die Wartenburger Schinkelsäule wurde in Vorbereitung der 150-Jahrfeier abgerissen und durch den heute vorhandenen Granit-Obelisken mit der Inschrift „1813“ ersetzt. Zu jener Zeit befand sich das Denkmal in einem schlechten baulichen Zustand und hätte rekonstruiert werden müssen. Man entschied sich für den Abriss, sicherlich auch aus dem Grund, dass preußische Denkmäler nicht mehr in die Zeit der frühen sechziger Jahre passten.

Eisernes Kreuz – heute

Die Gussplatten sind verschwunden, das „Eiserne Kreuz“ wurde auf dem Schlossgelände vom Leiter des Kinderheimes (Günter Braun) sichergestellt  und im Jahre 2002 separat aufgestellt.