Am 20.11.2018 fand sie auf dem Dabruner Weinberg statt, die Informationsveranstaltung der Stadtverwaltung Kemberg.
Informiert wurde rund um das Thema Hochwasser.
Es referierten:
- Herr Herrmann vom Landesbetrieb für Hochwasserschutz und
Wasserwirtschaft (LHW) - Herr Tschetschorke vom Landkreis Wittenberg, Fachdienst
Umwelt und Abfallwirtschaft - Herr Härling von der Mitteldeutschen Netzgesellschaft Gas GmbH (Mitnetz)
Als Moderator führte Bürgermeister Seelig durch den Dschungel von Gesetzen, Vorschriften, Bestimmungen, Fördermittelrichtlinien, zukunftsweisenden Plänen und persönlichen Meinungen.
Es wurde sehr umfänglich informiert.
Der Berichterstatter konzentriert sich an dieser Stelle auf die wichtigsten Fakten.
- Der Deichbau ist ins Stocken geraten – das ist ja auch unübersehbar.
Die Ursache liegt in neuen gesetzlichen Regeln, Fördermittelvorschriften, Vergaberichtlinien usw.
Als nächstes muss die Planung für die letzten beiden Abschnitte (ges. 1,2 km) beauftragt werden.
Die Ausführungsplanung liegt also noch nicht vor.
Deshalb wird es im kommenden Jahr wohl auch keine Bautätigkeit geben.
Die Realisierung ist aber dem Grunde nach gesichert, die Mittel liegen wohl bereit.
Nicht zu vergessen: 16 km Deich im Bereich der Stadt Kemberg sind bereits neu gebaut.
Soll also keiner sagen, dass nicht passiert ist.Übrigens: Wer kennt den Unterschied zwischen einem Damm und einem Deich?
- Wartenburg liegt, wie die umgebenden Dörfer auch, in einem hochwassergefährdeten Gebiet.
Deshalb ist der Bau neuer Ölheizungen verboten.
Vorhandene Ölheizungen müssen bis zum 05.01.2033 entweder außer Betrieb genommen werden oder hochwassersicher hergerichtet werden.
Das betrifft insbesondere die Tanks.Diese Forderung ist durchaus sinnvoll, denn ca. 80 % der Schadenssumme der Hochwasser 2002 und 2013 ist auf ausgelaufenes Heizöl zurückzuführen.
Entsprechende Nachrüstungen sind dem Grunde nach möglich.
Detaillierte Aussagen zur konkreten einzelnen Anlage können nur zertifizierte Fachbetriebe oder zugelassene Sachverständige für solche Anlagen machen.
Gleiches gilt für die Ausführung der erforderlichen Arbeiten.
Selbsternannte Experten zählen nicht.
Beabsichtigte Änderungen/Nachrüstungen sind 6 Wochen vorher bei der Unteren Wasserbehörde des Landkreises Wittenberg anzuzeigen (Frau Dolge, Tel. 03491/479-886).
- Die Alternative: Erdgas.
Bürgermeister Seelig hat bereits vor längerer Zeit Verbindung zur Mitnetz Gas aufgenommen, um die Möglichkeiten zum Aufbau einer Gasversorgung in den betroffenen Dörfern zu prüfen.
Ergebnis: positiv.
Die Mitnetz Gas ist bereit, dass erforderliche Netz zu errichten.
Seinen Gasanbieter kann dann aber jeder Kunde frei wählen.
Es sind jedoch erhebliche Vorarbeiten vonnöten.Alle Grundstückseigentümer sollen befragt werden, ob sie den Anschluss wünschen.
Da müssen natürlich genügend Interessenten zusammenkommen.Eine Planung muss erstellt werden, Fördermöglichkeiten müssen geprüft werden, die Finanzierung muss geklärt werden.
Seelig führt aus, dass es das ausdrückliche Interesse der Stadt ist, bezahlbare Lösungen für alle zu finden.
In den Ausschüssen des Stadtrates wurden dazu erste Gespräche geführt.Aber bitte nicht euphorisch werden!
2019 wird wohl noch keiner den Gashahn aufdrehen können.
Fazit: Gut, dass es diese Veranstaltung der Stadtverwaltung gegeben hat.
Man ist schlauer nach Hause gegangen.
Die Alternative Erdgas ist sehr positiv aufgenommen worden, das Interesse war groß.
Ein kerniges Schlusswort kam aus der (zahlreichen) Zuhörerschaft:
Bürgermeister, beweg Dich!
PS: Beim Berichterstatter kann die Adresse eines Sachverständigen für Heizölanlagen erfragt werden.
(Ulli Rehhahn)
Kommentare unter: info@wartenburg.de
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