Restaurierung des Säulensaales im Schloss

Wir möchten mit allen interessierten Wartenburger Bürgern unsere Restaurierung des Säulensaales teilen.
Viele Monate wurde gemeinsam mit dem Ingenieurbüro Uwe Klimke aus Gräfenhainichen und dem Amt für Denkmalschutz über die Möglichkeiten der fachgerechten Renovierung gesprochen. Im Vordergrund stand für uns alle die Erhaltung des Raumes in seinem Ursprung.

Voller Stolz verkünden wir: Das Ergebnis kann sich sehen lassen! Französische Lilien zieren die Tapeten und extra aus Italien angefertigte große Leuchter und Wandlampen lassen den großen Raum im hellen Licht erstrahlen. Im Zuge der Sanierung wurde der Säulensaal in seinem Ursprung wieder hergestellt. Die zu DDR Zeiten eingebaute Bühne wurde entfernt. Neue Stühle und Tische wurden gekauft und bieten die Sitzmöglichkeit für 40 Personen. An dieser Stelle möchte ich erwähnen, dass ein Großteil der Sanierung und Renovierung des Raumes durch Mitarbeiter des Kinderheims erfolgte. Die Hausmeister Tobias Schulze, Dirk Eichelbaum und Raik Fleck haben mit viel Fleiß zum Gelingen des Vorhabens beigetragen. Unser langjähriger Mitarbeiter Tischler Heinz Nimmich war ebenfalls beteiligt. Für die Ausgestaltung des Raumes zeichneten sich unsere Verbundleiterin und die Hauswirtschaftskraft Babett Braiek verantwortlich. Ein großer Dank an dieser Stelle an alle Beteiligten.

Sollten Sie Interesse haben, unseren fertig gestellten Säulensaal sehen zu wollen, so besuchen Sie uns am

Donnerstag, den 30.11.2017
ab 14 Uhr
zum
„Markt der schönen Dinge“.

Wir freuen uns auf Ihren Besuch.

Herzlichst
Ramona Kula
EJF Verbundleiterin Sachsen-Anhalt

            

 

Karl Peter Moritz von Hohenthal (1890-1956)
beschreibt in russischer Kriegsgefangenschaft im Jahre 1950 sein Schloss
Über die Säulenstube (bzw. Säulensaal) ist Folgendes zu lesen:

Die Säulenstube, die ihren Namen nach den 2 starken eichenen Säulen hat, kann man von Norden über die Veranda erreichen. Sie ist mit etwa 1,50 m hoher Holzverkleidung versehen und hat eine ebensolche Decke aus dunklem Holz. 2 große Wandschränke an Nord- & Ostseite. 3 Fenster führen nach Westen, 1 nach Osten auf den inneren Hof. An den Wänden einfaches gemaltes Löwenmuster, helle Fenstervorhänge mit roten heraldischem(?) Muster. Auf dem Sims über der Boiserie (Anmerkung = Täfelung) lagen ca. 8 alte Jagdgewehre (z.T. Feuersteinschlösser), standen Zinn- & Fayenceteller und andere ???, 1 kl. Urne mit alten kl. Münzen & 1 Uhr, …(?) aus Piroue(?), 1 kl. Zinnlampe. In der Mitte vor den Westfenstern stand auf 2 Holzböcken, 1 Tisch zum Tischtennisspiel. An einer der Säulen hing ein altes Jägergehänge für Pulver & Blei. An den Wänden herum standen Stühle mit gepolsterten Sitz, die mit demselben Stoff bezogen waren, wie er an den Fenstern hing. Über der Tür zur Veranda hing ein preußischer Kavalleriesäbel mit der Scheide gekreuzt. Beleuchtet war die Säulenstube durch einen mit 6 Lichtern versehenen Messingkronleuchter, in dem früher noch 1 Hängelampe gewesen war.  Ein großer eiserner Ofen stand zwischen den Türen zur Esstube und zum Gang. Fussboden: dunkel lasiert. Von der Säulenstube gelangt man in die Esstube, deren 2 Fenster nach Westen führten.
Günter Korge