Silvesterbräuche wie Du und Ich – Ausgabe 2017

Das Wartenburger Bürgerwarten!
Zur guten Tradition geworden, treffen sich Wartenburger und Wartenbürgerinnen am letzten Tag des alten Jahres zur halbelften Stunde, also wenn sich das Jahr dem Ende neigt, die Sonne tief am Himmel steht aber die Tage doch schon wieder länger werden und somit die Kirche im weichen Licht der Wintersonne erleuchtet wird …
Die erste Hälfte des Satzes stimmt noch, der Rest war Wunsch.
Der Herr schickte in diesem Jahr den wartenden Wartenburgern Regen, Wind und frühlingshafte Temperaturen.
Nichtdestotrotz versammelten sie sich, tranken ihren Glühwein bei wonnigen Temperaturen oder schlürften ihr Bier im Regen um die neuste Geschichte aus dem unendlichen Reigen der Geschichte, warum sie denn immer noch auf die Burg warten, zu hören.
Sie erfreuten sich ihrer Fahne aus der alten (selbstständigen) Zeit, die fröhlich im Wind und Regen flatterte.
Die Kracher der Eröffnung in Form von Kanonendonner blieben den neu uniformierten Mitgliedern der „Historischen Artillerie Feuerwehr Wartenburg“ vorbehalten.
Und dann kam die vom Ortsbürgermeister vorgetragene Episode Nr. 8.
Es ging um den Klimawandel mit allerlei grünem Beiwerk und den lustigen und unlustigen Folgen.
Da kam der Regionalentwicklungsplan vor, das Programm Natura 2000.
Als Bürger der Gemeinde wünsche ich mir, dass über die vorgenannten wichtigen Punkte an anderer Stelle sachlich informiert und  mit den Bürgern diskutiert wird, als nur alles in einer Büttenrede zu verwursteln.

Nichtsdestotrotz prosten sich die Wartenburger und Wartenbürgerinnen gegenseitig zu und wünschen sich einen guten Rutsch und freuen sich ihrer wehenden Fahne.
Selbst der Herr hatte ein Einsehen und stellte den Regen ab.

Und zur Mitte der dreizehnten Stunde des letzten Tages des alten Jahres trollen sich die Wartenburger und Wartenbürgerinnen allmählich nach Hause in ihre gut geheizten Stuben, vorbei an dem kleinen Kirchlein, und freuen sich schon auf das nächste

Wartenburger Bürgerwarten

Ein schöner Brauch!