Nach der (Pflaumen-)Schlacht

Ein ereignisreiches Wochenende ist vorüber!
Vom 01. bis 03. Oktober 2016 überschlugen sich geradezu die Ereignisse. Nicht nur, dass im nahegelegenen Wittenberg einige Höhepunkte auf sich warten ließen, gab es auch in unserem beschaulichen Wartenburg verschiedene Veranstaltungen.

In diesem Jahr jährte sich nun die Schlacht bei Wartenburg während der napoleonischen Befreiungskriege zum 203. Mal.
Aus diesem Anlass wurde in Wartenburg nicht nur gefeiert, sondern es gab auch sportliche Höhepunkte.

Mit der 23. Auflage des Wartenburger Yorcklaufes wurde am 01.10. das Wochenende eingeläutet.
Über 100 Teilnehmer gingen an den Start, von ganz klein bis hin zur Altersklasse 75.
Leider meinte es das Wetter nicht so gut mit den Läufern. Regnete es zu Beginn nur ein wenig, so nahm der Regen doch im Laufe des Vormittags zu. Nichts desto trotz, nahmen fast alle Läufer ihre Plätze ein und hielten durch bis zum Ziel. Die ersten 3 jeder Altersklasse wurden mit einer Urkunde belohnt.

Am Abend fand dann ein Laternenumzug statt. Mit musikalischer Unterstützung der Prinzengarde des CCW ging es vom "Am Sand" zum Yorckdenkmal. Hier fand eine Kranzniederlegung, anlässlich der Schlacht bei Wartenburg und des Todestages von General Yorck von Wartenburg, der sich am 04.10.2016 zum 186. Mal jährt, statt. Anschließend begaben sich alle zum alten Sportplatz und hier ging der Tag mit einem großen Herbstfeuer, organisiert und durchgeführt von den Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr, zu Ende.

Der nächste Morgen begann ruhig und sicher wurde in vielen Wartenburger Küchen noch gebacken, denn um 15.00 Uhr begann sie, die "Pflaumenschlacht".
Nachdem eine Woche zuvor der Hof der Familie Rehhahn hergerichtet und dekoriert wurde, bekam er am Vormittag des 02.10.2016 noch den letzten Schliff.

        Die Forellen fühlten sich wohl im Regen (half Ihnen aber nicht mehr)    

   

Für Kinder gab es wieder die beliebte Strohwühle, die sich schon 2013 großer Beliebtheit erfreut hatte. Des Weiteren konnten sich die Kleinen im Büchsenwerfen und Bogenschießen üben.

     

Kurz vor 15.00 Uhr dampfte der Kaffee und natürlich gab es leckeren Pflaumenkuchen in allen Varianten – gebacken von vielen Wartenburgern -, der darauf wartete verzehrt zu werden. Die Nähfrauen standen bereit, die ersten Gäste zu begrüßen und schnell wechselten Kaffee und Kuchen den Besitzer.
Mit einem Salutschuss eröffneten die Preußischen Gardejäger die 2. Auflage des Hoffestes, anlässlich der Jahrfeier der Schlacht bei Wartenburg. Der "Kuhstall" füllte sich schnell bis auf den letzten Platz und in wunderschöner Atmosphäre wurde gespeist, geplaudert und gelacht.

               

Viele Wartenburger, aber auch Gäste von außerhalb, kamen in historischen Gewändern. Die meisten davon wurden eigens für die 200-Jahrfeier von den Wartenburger Nähfrauen angefertigt und kamen nun noch einmal zum Einsatz. Eine Tradition die sich fortsetzen sollte.

Günter Korge eröffnete schließlich mit einigen Worten offiziell das Hoffest und die Preußischen Gardejäger marschierten ein. Im Gepäck hatten sie einen „Überläufer“, aber dazu später mehr.

Feldwebel Kunze führte seine Mannen an und erklärte Kleidung, Waffen und Aufgabe jedes Einzelnen. Einer der Uniformierten fiel mit seiner Uniform aus der Reihe. Dieser Soldat gehört der Kayserlich-Russisch-Deutschen Legion an, die eigentlich nie in Wartenburg gekämpft hat. Aber 2013 wurde er „gefangen“ genommen und hat nun sein Biwak in Wartenburg aufgeschlagen.

Mit kurzer Verzögerung stellte Feldwebel Kunze noch seine Marketenderin vor. Marketenderinnen begleiteten das Heer und übernahmen oft die Versorgung der Verwundeten oder auch ganz banale Sachen wie z.B. die Uniform auszubessern. Sie wurden auch mitunter von anderen Einheiten ausgeborgt, die keine Marketenderinnen mitführten.

           

Weiter ging es im Programm mit einem Vortrag von Wolfgang Kunze, der ein paar Geschichten und Anekdoten der Zeit um 1813 zum Besten gab.
Anschließend zeigten die Wartenburger Weiberfastnachten ihre Pflaumenpolka, bei der aber nicht wirklich getanzt wurde.
Der Anglerchor bereicherte das Programm mit seinem Gesang und beendete den Nachmittag schwungvoll.

Während des gesamten Tages konnte das Original Wartenburger Pflaumenmus erworben werden, das eigens für diese Veranstaltung von vielen fleißigen Helfern hergestellt wurde. (Siehe Artikel vom 19.09.2016)

                     

In der Zwischenzeit war der Grill durch die Wartenburger Weiberfastnachten, unterstützt von ihren Männern angeheizt, die Pflaumengulaschsuppe dampfte über dem Feuer. Die Aktiven des CCW hatte den Räucherofen vorbereitet und die Forellen standen kurz vor der Fertigstellung. Dem Volk tropfte bei derlei Düften und Gerüchen der Zahn und alsbald waren Bratwürstchen, Gulasch und Fische verzehrt. Das wiederum machte durstig und auch hier stand der CCW bereit mit tatkräftiger Unterstützung der Wartenburger Jugendfastnachten, die den Ausschank der Getränke übernahmen.

Der Abend senkte sich hernieder, die Feuerstellen und Fackeln loderten und es zeigte sich mal wieder dieses einzigartige Flair auf dem Rehhahnschen Hof.

   

Noch einmal machten sich die Weiberfastnachten bereit und führten die Pflaumenpolka auf, die sehr guten Anklang fand und mit einer Zugabe belohnt wurde.

Am Abend trafen dann die Musiker und Musikerinnen um Albrecht Pfefferkorn, die Hertzsprung-Balkan-Musiker, ein. Sie brachten Musik der ganz anderen Art zu Gehör. Es wurden Lieder aus der Balkan-Region gesungen und gespielt. Damit bereicherten sie ein gelungenes Hoffest und setzten dem Ganzen die(Pflaumen-)Krone auf.

       

   

Dieser wunderbare Tag macht wieder Lust auf mehr. Es war einfach toll wie die Vereine gemeinsam dieses Hoffest geplant, beraten, organisiert und durchgeführt haben.

Allen Helfern Unterstützern und Spendern an dieser Stelle ein ganz herzliches Dankeschön.
Aber auch allen Wartenburgern und Gästen von außerhalb, die mit ihrem Erscheinen und der Kleidung für ein stimmungsvolles Ambiente sorgten.

Ganz zum Schluss ein besonderes Dankeschön an die Familie Rehhahn für die Bereitstellung ihres Hofes und der Familie Zepperitz für die Bereitstellung ihres Muskessels – in einem Raum, der nach Beendigung der Mus-Koch-Arbeiten ganz furchtbar aussah….

 

Rita Burkhardt